Ziel des Institutsteils Hör-, Sprach- und Audiotechnologie des Fraunhofer IDMT ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse über die Hörwahrnehmung in technologischen Anwendungen umzusetzen. Schwerpunkte der angewandten Forschung sind die Verbesserung von Klang und Sprachverständlichkeit, die personalisierte Audiowiedergabe und die akustische Sprach- und Ereigniserkennung. Dazu gehören u.a. die Entwicklung von Technologien und Algorithmen zur Aufbereitung von verrauschten Signalen sowie Algorithmen für anwendungsoptimierte Erkennersysteme und -technologien zur automatisierten Detektion, Selektion und Klassifikation bestimmter Muster in Signalströmen in Echtzeit. Zu den Anwendungsfeldern gehören Consumer Electronics, Verkehr, Automotive, Produktion, Sicherheit, Telekommunikation und Gesundheit.

Der Forschungsbereich "Mobile Neurotechnologien" des Fraunhofer IDMT in Oldenburg beschäftigt sich mit dem Kernthema Neuroergonomie. Kenntnisse über Biosignale des menschlichen Gehirns sollen der Evaluation von Mensch-Technik-Schnittstellen dienen und somit Mehrwerte im Gesundheitswesen oder bei der effizienten, sicheren Arbeitsplatzgestaltung liefern. In diesem Zusammenhang setzt die Forschung bei der audio-visuellen Reizverarbeitung sowie der Analyse von Aufmerksamkeits- und Belastungsparametern an. Ein Fokusthema stellt die Messung kognitiver Belastung mittels Elektroenzephalografie (EEG) dar.

Die neuroConn GmbH ist ein weltweit tätiger Entwickler und Produzent von Diagnose- und Therapiegeräten im Bereich der Neurologie und ist nach ISO 13485 zertifiziert. Es werden hochwertige multifunktionale Geräte für EEG, Neurofeedback und transkranielle Stimulation entwickelt, produziert und vertrieben. Die Geräte dienen als Basis für umfangreiche Diagnosen und nebenwirkungsfreie Behandlungen.

Gemeinsam mit renommierten, internationalen Wissenschaftlern wurde durch neue Entwicklungen bei neuroConn die Grundlagenforschung zur transkraniellen Gleich- bzw. Wechselstromstromstimulation maßgeblich mitbestimmt. NeuroConn hat Zugang zum Medizintechnikmarkt über die „neuroCare Group“. Die neuroCare Group ist ein etabliertes Unternehmen spezialisiert auf individuell angepasste Therapielösungen besonders bei neurologischen Störungsbildern; u.a. auch ADHS. Im Firmenportfolio finden sich neben Therapieangeboten auch der Vertrieb von Produkten zur non-invasiven Neuromodulation, sowie Schulungen für Therapeuten zum Einsatz von Neurotechnologien sowohl für die Diagnostik als auch die Behandlung.

Die Ascora GmbH bietet IT-Lösungen für Unternehmen und Konsumenten an. Das Softwareunternehmen konzipiert, entwickelt und vertreibt verschiedene Produkte (Apps) für verschiedene Plattformen, insbesondere im Desktop, Web und mobilen Bereich (iOS & Android). Die Ascora GmbH zählt mit über 12 Mio Nutzern und mit über 3.2 Mio Newsletter-Abonnenten zu einem der großen Anbieter von Softwarelösungen für Konsumenten in Deutschland und vertreibt Lösungen sowohl im Direktvertrieb, als auch als White-Label-Lösungen. Durch die hohe Verbreitung der Apps der Ascora GmbH besitzt das Unternehmen umfangreiche Kenntnisse in der Erstellung sicherer und hochskalierbarer Systeme und verarbeitet derzeit zwischen 200 und 250 Mio Antragen pro Monat. Zu den Kernkompetenzen des Unternehmens zählt die Konzipierung und Realisierung sicherer serviceorientierter Lösungen mit dem Schwerpunkt auf der sicheren Datenverwaltung und der Skalierbarkeit von verteilten Informationssystemen. Die Ascora GmbH nutzt diese Kenntnisse in verschiedenen Sektoren und ist dabei insbesondere im Bereich Industrie 4.0 und im Gesundheitsbereich aktiv. Die Ascora GmbH besitzt umfangreiche Kenntnisse im eHealth-Umfeld und leitet verschiedene nationale und internationale Projekte in diesem Umfeld wie beispielsweise das eHealth Projekt GLASSISTANT des BMBF oder das EU-Projekt ALFRED. Lösungen zur sicheren cloudbasierten Datenspeicherung von Gesundheitsdaten der Ascora GmbH werden in zahlreichen Projekten und Produkten eingesetzt.

Applied Biosignals GmbH aus Weener in Niedersachsen hat seine Wurzeln im Institut für Entwicklungsneurologie der Universität Groningen (Prof. Prechtl). Einer der Gründer ist Leo van Eykern, Erfinder des elektrophysiologischen Referenzverstärkerprinzips. Hauptprodukt der Applied Biosignals GmbH ist ein Softwarekonzept für Datenaufzeichnung und Signalanalyse in Echtzeit, Polybench®. Diese Software ermöglicht es, Anwendungen für eine Echtzeit-Datenanalyse sowie die Nachbearbeitung und Präsentation von Messdaten vorwiegend für die medizinisch wissenschaftliche Forschung, insbesondere auch in der Neurologie, zu erstellen. Applied Biosignals GmbH kann durch seine Rapid-Prototyping Software während der Entwicklung des ATTENTION Systems schnell Demonstratoren und Testaufstellungen im Bereich der Biosignalverarbeitung herstellen. Applied Biosignals GmbH entwickelt im Auftrag auch medizinisch-wissenschaftliche Messgeräte und damit bringt sie Know-How über Geräteschnittstellen und technische Gesamtkonzepte in das Projekt ein.

Zu den Kernkompetenzen der Arbeitsgruppe Allgemeine Psychologie der Universität Oldenburg von Prof. Dr. Herrmann (Fakultät VI, Teil der European Medical School), zählen die Messung elektrophysiologischer Hirnaktivität (EEG, MEG), die transkranielle elektrische Stimulation des menschlichen Gehirns (TES) und die Untersuchung kognitiver Funktionen (Sprache, Aufmerksamkeit, Gedächtnis). Derzeit ist die Abteilung an einem Schwerpunktprogramm der DFG (SPP 1665) beteiligt (Nachweis der kausalen Rolle von Hirnoszillationen für kognitive Prozesse mittels der Elektrostimulation), an einem Sonder-forschungsbereich (SFB/TRR 31: Das aktive Gehör) und an dem Exzellenz-Cluster Hea-ring4all.

Das Universitätsklinikum Bonn zählt zu den Maximalversorgern in NRW. Zu den Kernkompetenzen der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Bonn (UKPP) unter der Leitung von Frau Prof. Dr. med. Alexandra Philipsen gehören die Neurobiologie der Emotionsregulation und Impulskontrolle sowie die Untersuchung neuer pharmakologischer und nicht-pharmakologischer Studien. Neben einer stationären Diagnostik und Behandlung von ADHS im Erwachsenenalter, bieten die UKPP seit Mai 2018 auch eine ADHS-Spezialambulanz an. Frau Prof. Dr. Philipsen beschäftigt sich seit Jahren wissenschaftlich mit ADHS (vgl. z.B. aktuelle Wissenschaftssendung in 3Sat „ADHS ein Leben lang“). Nach langjähriger Tätigkeit an der Universitätsklinik Freiburg und dortiger Habilitation zum Thema „Zu Ätiologie, Klinik und Therapie der Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung im Erwachsenenalter“, erfolgte 2014 zunächst ihr Wechsel an die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Oldenburg als W3-Professorin und Direktorin.

2018 folgte sie dann einem Ruf an die Universität Bonn und leitet seit Februar 2018 die hiesige UKPP. Die UKPP bringt die Rolle des klinischen Anwendungspartners und klinischen wie wissenschaftlichen ADHS-Experten in das Konsortium mit ein. Dies beinhaltet insbesondere die klinische und wissenschaftliche Expertise hinsichtlich der Diagnostik und Behandlung der ADHS sowie die nationale wie internationale wissenschaftliche Vernetzung. Weiterhin besteht als Mitglied im wissenschaftlichen Beirat eine enge Vernetzung zur Selbsthilfe (ADHS Deutschland e.V.).